Schwerpunkte
Ethik des digitalen öffentlichen Sektors
Was bedeutet aus ethischer Perspektive der Einsatz der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung, zur kommunalen Daseinsvorsorge, zur Planung und Steuerung von Infrastrukturen und Dienstleistungen? Inwiefern werden hier Grundelemente des liberalen Rechtsstaates und der Demokratie tangiert oder gar ausgehebelt? Wie lassen sich positive Erwartungen und Risiken in der ethischen Bewertung greifbar machen?
Ethik der Smart City
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eHealth
Den großen und erwünschten Verbesserungen der Gesundheitsversorgung und -prozesse durch eHealth stehen ethische Herausforderungen vielfältiger Art gegenüber. Die Perspektiven von Patientinnen und medizinischem Personal, von unterschiedlichsten Institutionen und Unternehmen, die Gesundheitsleistungen erbringen oder in Anspruch nehmen, weisen auf ein weites Themenfeld hin, in dem zahlreiche, mitunter komplexe Wertkonstellationen zu berücksichtigen sind. Eine normative Orientierung ist hier unabdingbar. Voraussetzung dafür ist eine kontextbezogene ethische Analyse.
Ethikkodizes – Kommentar, Analyse, Synopse
Ethikkodizes schießen wie Pilze aus dem Boden. Was zur Orientierung fehlt, ist eine konzeptionelle und praxisbezogene Analyse und Kommentierung wichtiger Kodizes.
Digital Well-Being – Digitalisierung und gutes Leben
Individuen haben je besondere Bedürfnisse, Erwartungen, Erfahrungen, mit denen sie in der digitalisierten Lebenswelt situiert sind. Die Möglichkeiten der Digitalisierung müssen folglich auf eine für den Menschen gute Weise zugänglich und nutzbar sein. Die Frage ist, was „auf eine gute Weise“ hier bedeuten soll. In der Philosophie finden wir seit der Antike substanzielle Überlegungen dazu, was das gute Leben ausmacht, und welche Lebensbedingungen und Komponenten für ein gutes Leben unverzichtbar sind. Diese Reflexion muss vor dem Hintergrund der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Digitalisierung neu in den Blick genommen werden.
Vertrauen, Autonomie, Verantwortung
Vertrauen, Autonomie und Verantwortung sind Zentralbegriffe der Digitalethik, die eine herausgehobene Bedeutung sowohl in der Moralphilosophie als auch in vielen Lebensbereichen haben. Sicherzustellen, dass die Bedingungen für diese Werte gewährleistet sind, ist eines der wichtigsten Kriterien für eine ethisch angemessene Digitalisierung. Ohne Vertrauen erodieren die Grundlagen von Kooperation und Kommunikation, und Missachtung von Autonomie zerstört Vertrauen. Voraussetzung der Moral ist, dass Handlungsfolgen zurechenbar sind. Wo sind diesbezüglich in digitalisierten Abläufen Defizite erkennbar? Wie kann hier ethisch verantwortliches Handeln gewährleistet werden?
Recht auf Begründung und Transparenz
Im Rahmen algorithmischer Entscheidungsfindung sind Fragen der Nachvollziehbarkeit, Zurechnung und Transparenz von besonderer ethischer Bedeutung. Was ist damit gemeint, wenn man von einem „Recht auf menschliche Entscheidung“ spricht? Im Fokus steht der Zusammenhang zwischen der Begründung von Entscheidungen, der Befähigung zur Kritik und Einflussnahme und den gesellschaftlich fundamentalen Werten des wechselseitigen Respekts und der Menschenwürde.
Wahrheit und Wissen, Kausalität und Korrelation
Klassische Themen der Philosophie bekommen durch die Digitalisierung eine neue Aktualität und Relevanz. Die unverzichtbare Bedeutung von Wahrheit und Wissen zeigt sich anhand neuartiger Bedrohungen. Was kann das Konzept der Wahrheit noch bedeuten? Welche Argumente stützen die Unverzichtbarkeit von Wahrheit? Welche Kriterien können uns anzeigen, ob die Resultate digitaler Verfahren sachlich richtig und zuverlässig sind? Um die Wahrheit und Akzeptierbarkeit von algorithmengestützten Entscheidungen beurteilen zu können, muss der Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation sowie die epistemische Qualität von Korrelationen hinreichend klar sein.